Es ist ihr Jahr der Preise – Alida Bremer wurde gestern mit dem Brücke Berlin Theaterpreis geehrt, nachdem sie 2018 bereits den Internationaler Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt und ein Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds erhalten hat.
Die Auszeichnung erhält die Übersetzerin gemeinsam mit der Dramatikerin Iva Brdar. Brdars Stück „Daumenregeln“ brachte Bremer aus dem Serbischen ins Deutsche.
Georgien wurde aus Buchstaben gemacht
Sie hat die Hamletmaschine ins Georgische übersetzt. Natia Mikeladse-Bachsoliani ist in Deutschland und in Georgien zuhause und so auch in beiden Sprachen.
„Deutsch ist meine Mutter-, georgisch meine Vatersprache.“
Sie lebt aber in der armenischen Hauptstadt Eriwan als Leiterin des Goethe-Zentrums. Man sagt, die Armenier und die Georgier stehen wie feindliche Brüder Rücken an Rücken gegeneinander. Ihre Sprachen sind noch verschiedener, so die neunte Brücke Berlin Literaturpreisträgerin Mikeladse-Bachsoliani im Vorgespräch der Preisverleihung.
Georgisch ist eine kaukasische, armenisch eine indogermanische Sprache.
„Das Georgische steht einsam in der Welt.“
„Georgien wurde aus Buchstaben gemacht.“
„Ich kann keinen Text übersetzen, der mich nicht weinen lässt.“
Die Auszeichnung erhält Mikeladse-Bachsoliani gemeinsam mit Zaza Burchuladze für ihre Übersetzung seines „Touristenfrühstück“. Der Georgier genießt in seiner Heimat ein so kompliziertes Ansehen, dass er lieber unerkannt in Berlin lebt.