In Antonio Skármetas Roman „Mit brennender Geduld” ergibt sich eine Freundschaft zwischen Pablo Neruda und einem Briefträger. Irgendwann schickt der Mann ein Gedicht von Neruda seiner Angebetete, es als sein eigenes ausgebend. Neruda bekommt davon Wind und beschwert sich: „Das ist mein Gedicht”, sagt er.
Der Briefträger antwortet: „Nein, Gedichte gehören denen, die sie brauchen.”
1988 überschrieb Hadayatullah Hübsch einen Brief an mich mit diesem Gedicht aus dem Gelenk.
Fünf Minuten Zeit für ein Gedicht
Im Hintergrund ein Bläsersatz
Und flüchtig jetzt als ob
Ein Vogel draußen schwinge
Die Straßen fast befahrbar
Ein grüner Winter in den Zeitungen
Nach Innen lauschen wie die Leere
sich ausbreitet & eine Amsel
Gelbschnabel hockt sich auf diesen
Balkonrand wie’n später Aufstehgruß