“Caught between the twisted stars, the plotted lines the faulty map.” Lou Reed

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„Meine Lösung bestand darin, mir vorzustellen, dass die Energie, die auf mich einwirkte, eine Form von universeller Liebe war.“ Yoko Ono über den Hass, der ihr nach dem Ende der Beatles und dem Tod von John Lennon weltweit entgegenschlug. Überliefert von Anohni

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„Nachdem Vasco Núñez de Balboa einige Kaziken, welche sich ihm feindlich entgegenstellten, gezüchtigt und unterworfen hatte, schiffte er sich mit seinen Leuten auf neun Canots (Kanus) ein, um die Küste des großen Golfs, an welchem er sich befand und dem er den Namen St. Miguel beilegte, näher in Augenschein zu nehmen.“ Francisco de Xerez, „Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus“

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„Dem Aussehen nach mochte er etwa fünfundfünfzig Jahre alt sein. Sein über die Brust herabwallender schwarzer Bart zeigte Spuren von Grau, sein Antlitz war tiefbraun und zum größten Teil durch ein rotes Tuch verdeckt. Er ritt ein großes, weißes Dromedar, das ein Zelt auf dem Rücken trug.“ Lew Wallace, „Ben Hur“

Lew Wallace war von 1881-1885 US-Gesandter im Osmanischen Reich. Als Gouverneur des New-Mexico-Territoriums ermittelte er gegen Billy the Kid.

Eine Hölle weniger

„Freiheit muss einem auch erst erklärt werden. Sonst weiß man gar nicht, was das ist“, verkündet Anton Steinbrecher, während er Dreck aus dem linken Vorderlaufhufeisen der Gräfin kratzt. Der Stutenschweif zuckt ununterbrochen. Das Pferd bietet eine gigantische Angriffsfläche. In der flirrenden Hitze attackieren Bremsen ein Fleischgebirge. Geschmeiß, sagt Anton. Er gefällt sich als Herr über Leben und Tod. Alles soll ihm unterworfen sein.

Anton liebt Waffen und Werkzeuge. Nicht bloß Gewehre und Pistolen. Auch Hellebarden und Schwerter, Schlagbohrmaschinen und Stemmeisen. Mit kindlicher Freude trägt er ab und zu einen Colt über seinen eigenen Grund und Boden - im ihm, von seinem einzigen Amifreund, einem waschechten Redneck namens Brad, verehrten Originaltexashüftholster. Der eigene Grund und Boden ist heilig. Im Familienmund firmiert die Koppel als Freisitz. In der Wahrheit des Finanzamts handelt es sich um einen schnöden Aussiedlerhof, den Anton zweckentfremdet nutzt. Seit zehn Jahren duelliert er sich in dieser Angelegenheit mit dem Bürgermeister der Anschlussgemeinde in einem fiesen Schriftsatzmarathon. Der Legastheniker fürchtet das geschriebene Wort mehr als jeden Mann. Anton diktiert gern und viel, aber schreiben kann er noch nicht einmal einen Einkaufszettel. Es steht schon fest, dass der im Augenblick zehnjährige Navin demnächst als Schriftgelehrter die Familienfestung sichern helfen wird.

Anton erscheint als hemmungsloser Überschreiter der Grenzen des Gemeinschaftskomments. Der westfälische Hüne (eine Curt-Jürgens-Gestalt; Stichwort Normannischer Kleiderschrank) stapft wie Gulliver durch das Land der schwäbischen Zwerge. Navin ist sein Lieblingszeuge, wann immer er der Kreatur das Genick bricht. Vorhin hat Anton einen Katzenwurf in der Regentonne ertränkt. Navin stößt die rohe Art des Großvaters kaum ab. Er zuckt schon lange nicht mehr auch nur mit einer Wimper. Tapfer schlappt er in Antons Fußstapfen wie in zu großen Gummistiefeln hinter dem Berserker her.

Anton predigt Härte. „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.“

Nein, Navins Großvater ist kein alter Mensch, der an seinem letzten Lebensfaden zappelt. Gerade bequemt er sich zu einem Aufstieg von der martialischen auf die mentale Stufe. Dazu morgen mehr.