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2023-11-05 12:56:15, Jamal

„Dokumente der Niedertracht“

„In Berlin feiern Menschen das Massaker auf den Straßen, Häuser werden mit Davidsternen markiert, Synagogen werden attackiert in Deutschland, Großbritannien, Wien und so weiter ... Seit dem Überfall der Hamas auf Israel hat es allein in Deutschland 1800 antisemitische Straftaten gegeben, und es werden stündlich mehr.“ Nele Pollatschek am 02.11. 2023 in der „Süddeutschen Zeitung“, Quelle

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“While the world is quick to forget, for us time has stopped that day - for ... weeks already it's October 7.” #Instagram, Source

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„Am 7. Oktober 2023 wurden im Süden Israels von den Horden der Hamas unsägliche Grausamkeiten begangen. Die Pietät verbietet es, sich ein Bild davon zu machen … Die Grausamkeiten wurden gefilmt, gestreamt, verbreitet, die Hölle auf Erden für alle zugänglich.“ Natan Sznaider am 24. Oktober 2023 in der „Süddeutschen Zeitung“, Quelle

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„Liege ich falsch, wenn ich eine gewisse Kälte fühle, mit der man in Deutschland auf das Massaker der Hamas in Israel reagiert?“ Axel Hacke in der Süddeutschen Zeitung am 26.10. 2023, Quelle

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„Hieß es in den ersten Tagen: „Ja, ich bin entsetzt und solidarisch“, heißt es nun immer öfter: „Ja, aber …“ Viel zu schnell kommt dieses Aber. Der Zivilisationsbruch, der stattgefunden hat, die barbarische Gewalt, die wir erleben mussten, ist ein Massaker, in dem Empathie und Menschlichkeit keinen Platz hatten. Kann man nicht ein paar Wochen einfach nur trauern … und sich auf die Seite der Opfer stellen?“ Michel Friedman im Gespräch mit Cornelia Geißler, Berliner Zeitung vom 26.10. 2023, Quelle

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„Die schleichende Institutionalisierung des Israelhasses wird dieser Tage deutlich ... Es war unüberhörbar. Der Kunstbetrieb hüllte sich nach den Hamas-Massakern an israelischen Zivilisten zunächst in Schweigen ... Mittlerweile aber hat der Kunstbetrieb seine Stimme wiedergefunden: Seit Tagen sorgt ein auf der Website des Kunstmagazins Artforum publizierter, von über 1000 internationalen Künstlern unterzeichneter offener Brief für Aufsehen. Sie bekunden ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk, unterstützen dessen Befreiung, sprechen tatsachenwidrig vom besetzten Gazastreifen und werfen Israel eine genozidale Politik vor. Vor allem aber schaffen es die Autoren, die Hamas mit keinem einzigen Wort zu erwähnen!“ Eugen El in der „Jüdischen Allgemeine“ vom 22.10. 2023, Quelle

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„Auf der offiziellen politischen Bühne erleben die Juden und der Staat Israel seit dem Hamas-Massaker alle Solidarität, die sie sich wünschen können. Aber im progressiven Teil der sogenannten Zivilgesellschaft, in Kulturinstitutionen, in den Geisteswissenschaften, in NGOs schweigen viele, die sonst alle erdenklichen Formen von Gewalt und Mikroaggressionen anprangern.“ Jochen Buchsteiner am 22.10. 2023 in der FAZ, Quelle

Entthronte Gottheit

In Clarice Lispectors literarischen Kolumnen (mondän publiziert im Jornal do brasil) dominiert das Episodische, Flüchtige, Vergebliche. Die Miniaturen entsprechen einem portugiesischen und brasilianischen Genre: der Crônica. In „Unsterbliche Liebe“ bekennt die Autorin ein von Skrupeln belastetes Verhältnis zu den poetischen, wohl auch dem Erwerbsdruck geschuldeten Glossen.

„Ich fühle mich fast so, als würde ich meine Seele verkaufen.“

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Lispectors Prosa trifft den Leser stets unvorbereitet. Sie bewahrt ihr Geheimnis und hört deshalb nicht auf, überraschend zu sein. Ihre Strudel fesseln den Erfassten. Er verliert sich wie in Labyrinthen.

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Sehen Sie auch hier.

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„Sein Leben mit vollen Händen ausgeben, heißt das, es nutzen oder es nicht nutzen? Clarice Lispector

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„Man kann eine Berufung haben, aber keine Begabung, also gerufen werden, aber den Weg nicht kennen.“ CL

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„Ich vertraue auf mein Unverständnis, das mir ein instinktives und intuitives Leben beschert hat, während das sogenannte Verständnis begrenzt ist.“ CL

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„Ich staune wie ein Kind, wenn ich merke, dass man selbst in der Liebe gesunden Menschenverstand mitbringen muss, und ein Gefühl für das rechte Maß. Ach, das Gefühlsleben ist bürgerlich.“ CL

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„Jetzt eine Bitte (an den Setzer): Sehen Sie davon ab, mich zu verbessern. Die Interpunktion ist der Atem des Satzes, und meine Sätze atmen so.“ CL

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„Warum darf ich nicht in Lumpen herumlaufen, wie die Männer, die ich manchmal auf der Straße sehe, mit einem Bart bis zur Brust und einer Bibel in der Hand, die den Irrsinn zu einem Mittel der Erkenntnis gemacht haben.“ CL

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„Ich würde … gerne etwas … unternehmen, das die gespannte Sehne sprengt, die mein Herz an seinem Platz hält.“ CL

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“Everything in the world began with a yes. One molecule said yes to another molecule and life was born.” CL

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„Selbst seine Bosheit machte ihn einer entthronten Gottheit ähnlich - einem Genie. Und außerdem war ich längst in ihn verliebt.“ CL

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„Wir haben Kathedralen errichtet und sind dann draußen geblieben, weil wir fürchteten, die von uns selbst errichteten Kathedralen könnten sich als Fallen erweisen.“ CL

Inventur der Gefühle

Es gibt ein Gebet für Clarice Lispector, geschrieben von Mary Ruefle. Darin verkörpert sich die Erzählerin in einem „gelben Finken“. In der Todesstunde der verehrten Schriftstellerin inspiziert der Vogel einen Futterspender in Reichweite der Sterbenden. „Die schwarzen öligen Sonnenblumenkerne“ liegen seit Monaten an ihrem Platz. Siehe Mary Ruefles, „Mein Privatbesitz“.

„Ich war das letzte Lebendige, was sie sah, meine Verantwortung war groß.“

Clarice Lispector, „Wofür ich mein Leben gebe. Kolumnen 1946 - 1977“, herausgegeben und aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Luis Ruby, Penguin Verlag, 28.-

Clarice ‚Chaya‘ Lispector kam 1920 im ukrainischen Tschetschelnyk als jüngste von drei Töchtern russisch-jüdischer Eltern auf die Welt. Die Familie floh vor Pogromen via Hamburg nach Maceió. In Brasilien fand sie eine neue Heimat.

Lispector erzählt von Frauen, die aus der Banalität eines unerfüllten Lebens herauswollen, ob als Gattinnen von Bigamisten, als Geliebte von Außerirdischen oder als von Gott Geschwängerte. Im Gegenlicht der Extravaganzen tauchen schemenhaft schroff Dolomiten der vernebelten Unmöglichkeiten auf. Sie erfüllen ihre Barrierefunktionen im Kontext einer patriarchalen Niederhaltungstechnologie. Die Protagonistinnen weichen ins Geträumte aus. Sie inszenieren sich in Imaginationen, triften ab und träumen weiter. 

Ihre Träume füllen leere Räume.

In einer beinah lyrischen Séance vom 19. August 1967 feiert die sprechende Instanz einen Moment der Selbstüberwältigung vor dem Spiegel.  

„Ich bin so zart und kraftvoll. Und der Schwung der Lippen hat sich die Unschuld bewahrt.“

Es verrät sich die Freude, „in der äußeren Gestalt die Echos der inneren Gestalt zu finden“.

Manches rührt von dem Wunsch, Buchstaben zu malen und - so sorgfältig wie eine strebsame Schülerin - in Hefte zu schreiben. Die Erstellung einer profanen Liste löst einen libidinös-eskapistischen Rausch aus; siehe „Denken spielen“. Eine Bestandsaufnahme von Gegenständen, die temporär außer Haus geschafft werden sollen, mündet in der „Inventur der Gefühle“.

In einer Meditation aus dem Jahr 1967 schlingert die Kolumnistin retrospektiv durch ein Gefühlslabyrinth, das beim Besuch einer ehemaligen Kollegin entstand. Offensichtlich war der Wille der Empfangenen, eine gute Figur zu machen. Sie verlangte sich einen unglaublichen Überschwang ab.

 „Nach kurzer Zeit war ihre mindere, oberflächliche Schönheit abgeschabt.“

In einem Zustand durchgreifender Erschöpfung, wenn nicht sogar Auflösung verabschiedet sich die Person. Lispector sieht ihr nach. Sie registriert „schlecht geschnittene Kleidung“ und betreibt Bodyshaming. Sie unterstellt der Davoneilenden „im Streit (zu liegen) … mit der eigenen Engstirnigkeit, die ihr dazu (rät), weniger zu sein als sie (ist)“. Sie spürt „die Last eines (fruchtlosen) Begreifens in der Brust“. 

Kolumnenkosmos

Nicht alles in diesem Kolumnenkosmos ist nach Kleinod-Kategorien ziseliert. Mitunter marschiert Lispector auch über narrative Magistralen. Dann klotzt sie: „Wir haben Kathedralen errichtet und sind dann draußen geblieben, weil wir fürchteten, die von uns selbst errichteten Kathedralen könnten sich als Fallen erweisen.“

Leidenschaftliche Ahnungslosigkeit

„Warum darf ich nicht in Lumpen herumlaufen, wie die Männer, die ich manchmal auf der Straße sehe, mit einem Bart bis zur Brust und einer Bibel in der Hand, die den Irrsinn zu einem Mittel der Erkenntnis gemacht haben.“

Das fragt sich Lispector in einer Meditation über ihr Familienleben. Selten verarbeitet sie große Stoffe, aber die Detailzeichnungen, die Säume und Bordüren sind reines Erzählgold. Sie gibt viel preis in ihren Kolumnen. Die Offenherzigkeit taucht als Thema in Leserinnenbriefen auf. Jemand, der sich hinter den Initialen L. de A. verbirgt, behauptet: „Der wahre Schriftsteller verrät sich immer.“

Die Autorin reagiert darauf wie auf den Vorwurf eines Kontrollverlustes.

„Ich lerne allmählich, meine Intimität zu schützen.“

Gleichzeitig bekennt sie sich zu dem starken Wunsch, „öffentlich Beichte abzulegen“.

Am 30. März 1968 gibt Lispector eine „leidenschaftliche Ahnungslosigkeit“ zu. Mit der Selbstanzeige reagiert sie auf ein Kompliment. Der landesweit hochgeschätzte Fußballexperte und Sportberichterstatter Armando Nogueira hatte sich öffentlich zu größten Opfern bereit erklärt, sollte die Kollegin nur einmal eine Fußballkolumne schreiben.

„Ich gäbe mit Freuden den Sieg meines Teams bei einem großen Match für eine Kolumne …“

Publizistischer Hochsitz

Ihren vom Überbietungseifer gesteuerten Gegenantrag deklariert die Geschmeichelte als „liebevolle Rache“. Sie fordert Nogueira auf, sein „Schamgefühl abzulegen“ und sich vor der Gesellschaft zu bekennen. Der Herausgeforderte geht darauf ein und erklärt sich breit. Nogueira schließt mit der Einsicht: „Und so sehe ich im Sieg nicht mehr Wahrheit als in der Niederlage.“

Die Korrespondenz liest sich feuilletonistisch-familiär. Man könnte sich auch an einem Kaffeetisch austauschen, doch plaudert es sich besser auf publizistischen Hochsitzen.   

Im Nachwort fängt Lispectors Sohn Paulo Gurgel Valente Stimmungen ein, die seine Mutter als Autorin beflügelten. „Das Flair von Rio de Janeiro“ habe in den 1960er Jahren (eine von der politischen Lage und den Folgen des Kolonialismus abgekoppelte Leichtigkeit) suggeriert, die zu verspielten Miniaturen und ausufernden Randbemerkungen einluden. Der Schriftstellerinnenruhm machte sich kaum bezahlt. Lispector stand unter Erwerbsdruck. Sie verlor ihre Stellung als Kolumnistin beim Jornal do brasil, so sagt es der Sohn, im Zuge einer antisemitischen Kampagne.

„Jüdischen Mitarbeitern … wurde kurzerhand gekündigt.“  

Scharlachroter Sonnenuntergang

Sie „stirbt für den Duft von Wildrosen“. Sie träumt von einem Fisch, der „aus seinen Kleidern schlüpft“. Sie verliert sich in einem „scharlachroten Sonnenuntergang (und in) hellsichtiger Schlaflosigkeit“. Sie feiert ihren eigenwilligen Gebrauch von Satzzeichen. Sie schwelgt und schweift aus. Sie erspürt und ertastet. Beschwörend spricht sie von der Liebe. Bewohnt fühlt sie sich von einem ebenso wilden wie zärtlichen Rappen. Gleichzeitig bedenkt sie die strukturelle Vernichtung der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Sie fragt: „Wohin mit dem betagten Kleinbürger?“ Was begreifen Säuglinge von der Welt in ihren Wiegen?  

Das Elementare, das Häusliche, das Gesellschaftliche, das Banale, das Profane, das Phantastische, das Sakrale, das Infernalische, das Dämonische und das Poetische liegen in den Betrachtungen der Kolumnistin auf einer Linie. Zumindest entsteht dieser Eindruck. Gewiss ist er auch dem Verwertungsdruck von Beobachtungen und Informationen geschuldet, denen die Autorin ihre Szenen und Episoden abluchst.

Stummes Schweigen

Es gibt eine Tendenz zum Aphorismus, jedoch keine anekdotische Evidenz in dem Kolumnenkosmos. Die Autorin schwört auf ihre Intuition.

„Ich vertraue auf mein Unverständnis, das mir ein instinktives und intuitives Leben beschert hat, während das sogenannte Verständnis begrenzt ist.“

Details eines idiosynkratisch-nuancenreichen Programms scheinen auf. Ein alltagsmagisch-wiederkehrendes Thema sind Taxifahrten. Ein verstimmter Taxifahrer verhilft dem Fahrgast zu der Erfahrung eines stummen Schweigens.  

„Und wenn es ein stummes Schweigen gibt, dann war es das.“

Blutige Vorahnungen

Um im publizistischen Plansoll zu bleiben, unternimmt Lispector Erinnerungsfeldzüge. Sie greift in die Mottenkiste, plaudert aus dem Nähkästchen und wärmt ollen Kamellen auf. In ihrem Themeneintopf schwimmen nebulöse Anspielungen auf ihr russisch-ukrainisches Herkunftserbe, weltweit aufgeschnappte Merkwürdigkeiten und blutige Vorahnungen. Bei einem Besuch in Texas Anfang der 1960er Jahre schwant Lispector, dass es da bald „zu einem gewaltsamen Tod kommen würde, also dem von Präsident Kennedy“. Im nächsten Textaugenblick spricht sie über lang zurückliegende Frühstückseinladungen.

„Die Professoren … (waren) sehr freundlich und luden mich zum breakfast ein, wie in den USA üblich.“

Lispector assoziiert vehement und mitunter auch somnambul vor sich hin. Auf Bolama beobachtet sie kolonial-rassistische Gewalt. Einen Weißen fragt sie: „Aber muss man (Schwarze) denn behandeln, als wären sie keine Menschen.“ Das Darstellungsdesaster arrondiert sie mit einer humanistischen Grußadresse.

Unbefangen zählt sich Lispector zur Entourage reisender Diktatorentöchter. Auf vertrautem Fuß steht sie mit Alzira Vargas do Amaral Peixoto.

Befreundet ist sie mit dem Bossa Nova-Genie Antônio Carlos Jobim. Die beiden überbieten sich in einem bizarren Dialog. Schließlich bekennt Lispector:

„Ich verstehe kein Wort von dem, was wir da reden, aber es hat schon Sinn. Wie können wir von etwas reden, was wir nicht verstehen. Mal schauen, ob wir … uns in der nächsten Reinkarnation wiederbegegnen.“

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In einer Skizze aus dem Jahr 1971 trifft Lispector den Nagel ihrer Kunst auf den Kopf. Die Autorin beschreibt Effekte einer bewegten Spiegeltür. Es entsteht das lebhafteste Kammerspiel in rasanter Abfolge, während sich im Raum nichts rührt außer der Tür.

Wieder und wieder beschwört die Autorin ihre Limitierungen. Sie fürchtet eine gründlichere Kenntnis von Fernando Pessoas Werk:

„Mehr will ich gar nicht wissen, sonst falle ich für immer aus meiner Welt mit ihrem Zauber und ihren gewundenen Bedenken.“   

Aus der Ankündigung

Die Entdeckung des »Kosmos Clarice Lispector« geht weiter: So persönlich war die Ikone der modernen Literatur noch nie zu erleben

Clarice Lispector, eine der literarischen Ikonen des 20. Jahrhunderts, schrieb zeit ihres Lebens für Zeitungen, so u.a. zwischen 1969 und 1973 für das »Jornal do Brasil«, das führende Presseorgan des Landes, in dem sie eine wöchentliche Kolumne führte. Berühmt für ihre expressiven, das Innerste ihrer Figuren nach außen kehrenden Romane und Kurzgeschichten, erzählte Lispector hier von ihrem eigenen Alltag, verwandelte persönliche Erlebnisse und Erinnerungen in tiefgründige, berührende, häufig humorvolle kurze Episoden. Die verlorene Liebe eines Taxifahrers, die bittere Wahrheit hinter der Schönheit einer alten Freundin, ihre eigene Familie und ihr Aufwachsen: In allem entdeckt Lispector die Widersprüche und Eigenheiten des Leben. Auch über ihr Schreiben reflektiert sie in den Kolumnen immer wieder, teilt ihre Leseerfahrungen und schlägt eine Brücke zur brasilianischen Musik ihrer Zeit. Lispectors ureigener Blick auf die Welt, so ernst wie spielerisch, so heiter wie kontemplativ, offenbart echte Perlen der Erkenntnis und bringt uns die Schriftstellerin so nahe wie nie zuvor. Luis Ruby, gerühmter Übersetzer von Lispectors Romanen und Erzählungen ins Deutsche, hat für diesen Band die unterhaltsamsten und aufschlussreichsten Kolumnen ausgewählt und kommentiert. »Eine wirklich außergewöhnliche Schriftstellerin.« Jonathan Franzen – »Endlich wird eine der geheimnisvollsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts in all ihren schillernden Facetten wiederentdeckt.« Orhan Pamuk

Zur Autorin

Clarice Lispector, geboren 1920 in der Ukraine, gelangte mit ihrer Familie auf der Flucht vor Pogromen in den ländlichen Norden Brasiliens und lebte später in Rio de Janeiro. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, studierte sie Jura und begann eine Karriere als Journalistin. Im Alter von dreiundzwanzig Jahren wurde sie Schriftstellerin. Sie schrieb Romane, Erzählungen, Kinderbücher sowie literarische Kolumnen und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet.

Zum Herausgeber und Übersetzer

Luis Ruby, 1970 in München geboren, übersetzt neben Clarice Lispector Autoren wie Hernán Ronsino, Eduardo Halfon und Niccolò Ammaniti. Er wurde für seine Arbeit u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis und dem Münchner Literaturstipendium ausgezeichnet.