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2023-11-16 08:26:33, Jamal

Contraction Compulsion

Some kind of gymnastics brings back memories of movements we did as other animals. In the sense of: We have information which are older than humanity.

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Until the 19th century you only had to insult someone in order to be able to legally kill him in a duel. This as an extreme example of contraction compulsion.

Jamal Tuschick

Um 1990 © Jamal Tuschick

Ein Block aus Schweigen und Geheimnis

“From a spiritual point of view, the normal waking state is the least awake state of all. Most people move in their waking life as if in a dream.” Christopher Wallis

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„Im Kampf eine klare Wahrnehmung nicht sichtbarer Prozesse innerhalb des eigenen Körpers zu haben, hat eine essentielle Bedeutung.“ Shi Heng Yi

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„Das Suchen nach Gold gab die Veranlassung zur Entdeckung von Amerika, und der glückliche Erfolg wandelte das neue Land zu einem Stapelplatz um, nach welchem habsüchtige Abenteurer mit dem Dolch in der einen und dem Kreuz in der anderen Hand kamen.“ Gustave Aimard

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„Er war ein Block aus Schweigen und Geheimnis.“ Bernhard-Henri Lévy über seinen Vater in einem Interview mit Thomas Bärnthaler und Gabriala Herpell in der Süddeutschen Zeitung am 16.03. 2023, Quelle

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„Eine Seite von Hegel … wurde wieder und wieder gelesen, wir (Jacques Derrida und Bernhard-Henri Lévy) kauten darauf herum, holten das Fruchtfleisch … heraus.“ Bernhard-Henri Lévy ... Quelle

Altweltliche Gossen

In dem 1859 erstmals erschienenen Roman „Die Trapper in Arkansas“ offenbart Gustave Aimard (1818 - 1883) ein visionär hellsichtig-humanistisches Weltbild. In der Hochzeit hemmungsloser Zerstörung indigener Lebensgrundlagen sympathisiert der weitgereiste Autor mit der First Nation of America. Seine Schilderungen sind in ihrer Summe eine einzige Kritik an den Machtverhältnissen.

„Das Suchen nach Gold gab die Veranlassung zur Entdeckung von Amerika, und der glückliche Erfolg wandelte das neue Land zu einem Stapelplatz um, nach welchem habsüchtige Abenteurer mit dem Dolch in der einen und dem Kreuz in der anderen Hand kamen.“ 

Mörderische Tatkraft

Die Konquistadoren plünderten das neuweltliche Paradies, um die Beute in altweltlichen Gossen zu verprassen. Sie bewiesen mörderische Tatkraft. Ihre Nachkommen erlagen allmählich der Indolenz. Eine Kohorte nach der nächsten verpasste ihre Chancen im Schlaf der Generationen. In der Handlungsgegenwart stiftet das Durchsetzungsvermögen der Ahnen nicht einmal mehr eine Erinnerungsdividende.  

„Mit einem Wort, die spanisch-amerikanische R… ist in dem Besitzthum geblieben, das sie von ihren Vorfahren erbte, ohne seine Grenzen zu erweitern; ihr Heldenmuth liegt im Sarge Carls V. begraben.“ 

Aimard koloriert seinen auf den 17. Januar 1817 datierten Einstieg mit triftigen Beschreibungen des ersten Schauplatzes und seiner Umgebung. Die Ereignisse nehmen in einer kolonialspanischen Hauptstadt Fahrt auf. Die um 1700 gegründete Villa de Pitic ist das Verwaltungszentrum der Provinz Sonora. Der Freie und Souveräne Staat - Estado Libre y Soberano de Sonora entsteht erst später. Der Autor erwähnt zwar den historischen Stadtnamen, bezeichnet die Kapitale im Weiteren aber mit dem Namen, den sie erst 1827 erhält. Von da an heißt sie Hermosillo - nach General José María González de Hermosillo.

Die erste Szene verlegt Aimard auf den Nachmittag. Marodierende Desperados („Leperos … Schleichhändler und Rateros“) stören die Siesta. Vergeblich versuchen spanische Soldaten der Lage Herr zu werden.

In diesen Tumult hinein prescht „in wütendem Galopp“ ein Halbstarker auf einem kaum gezähmten Mustang.

„‚Valgamedios!‘ murmelten die Frauen, sich bekreuzend; ‚es ist der Teufel selber!‘“

Der feurige Reiter schert sich einen Dreck um den Outlaw-Auflauf. Er teilt nach allen Seiten Hiebe mit seiner Chicote aus. Er wird erkannt und angeraunzt von einem „Vaquero mit dummem Gesicht und athletischem Gliederbau“.

Jetzt wissen wir, wie der Tollkühne heißt: Raphael. Der Vaquero, sein Name bleibt ein Geheimnis, löst das Lasso vom Gürtel und macht, ermutigt und herausgefordert von lauten Anfeuerungen, Anstalten, den Versprengten vom Pferd zu holen.

„Cornejo“, schreien die Kolleg:innen, „verfehl ihn bloß nicht.“

Die Menschenjagd hebt allgemein die Stimmung.

„Die Menge (folgt) brüllend nach. Wie überall, ist der Pöbel barbarisch und kennt kein Mitleid.“

Cornejo schwingt das Seil, da stoppt Raphael sein Pferd, schwingt sich aus dem Sattel, „stürzt wie ein Jaguar auf den Riesen los“, und rammt ihm ein Messer in den Hals.

Der Autor versäumt nicht, darauf hinzuweisen, dass alle Mexikaner wenigstens ein Messer jederzeit zur Hand haben.

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„Wie es in solchen Fällen zu geschehen pflegt, erschien der Juez de letras mit einer Schar zerlumpter Alguazils auf dem Mordplatze, als es zu spät war.“

Alguacil kommt vom arabischen al-wazir und bezeichnet einen Büttel. Der Criminalrichter, ein feister Fünfzigjähriger namens Don Inigo Tormentos Albaceyte, schnupft manisch Tabak. Den Spaniol verwahrt er in einer mit Preziosen besetzten Dose. Seine Jovialität tarnt „die schnödeste Habsucht“. Der Amtsgewaltige besitzt „eine Verschmitztheit und Kaltblütigkeit, die nichts zu erschüttern (vermag)“.

Bald mehr.