Und er warf … Scheiße in den Palast
„Und dazu verrückte er in Siegesungestüm die Grenzraine der bestellten Reisfelder der großen Gottheit Glanz im Himmel, der Erhaben-göttlichen; er verschlämmte die Bewässerungsgräben, und er warf sogar Scheiße in den Palast, wo man gerade das Festmahl der Erstlinge hielt.“ Zitiert nach Paul Adler/ Michael Revon, „Japanische Literatur. Geschichte und Auswahl von den Anfängen bis zur neusten Zeit“, Quelle
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Anfang der 1990er Jahre © Jamal Tuschick
Versprengte der Menschheit
„Kein Land auf Erden muss sich so ungeliebt wie Feuerland fühlen.“
Ein klassischer Kammschneider. Der Kasseler Reiseschriftsteller, Gelegenheitspoet und Hobbyornithologe Cornelius K. bedauert Berge, da sie kahl sind und ihnen kalt ist.
„Man zählt den Feuerländer zu den sittlich tiefstehenden Menschen. Er leidet an entzündeten Augen. Er lebt von Schwämmen und wildem Sellerie. Fischen beißt er ein Loch in den Kopf und isst sie roh mit Stumpf und Stiel. Er hüllt sich in schmutzige Seehundfelle, die Felle dienen ihm auch als Segel. Missionare bemühen sich um die Versprengten der Menschheit.“
Männliche Wirkung
„Englishmen, come on shore.“
Vor Anbruch des Tages ließ Kommandant Krömer Boote ausrüsten und besetzen. Er unterstellte die Abordnung Hauptmann Friedrich von Zierenberg, während die Leute am Strand nicht müde wurden, Englishmen, come on shore zu rufen. Bald stellte sich heraus, dass sie mehr „in einer zivilisierten Sprache nicht zu sagen wussten“ (Cornelius Kammschneider). Zierenberg und seine Mannschaft hatten Araukaner vor sich. Sie überragten und übertrafen in ihrer männlichen Wirkung jeden Matrosen, ohne martialisch zu wirken. Die Delegation schlossen sie in einen Kreis des kindlichen Vergnügens. Dies geschah in dringender Erwartung von Geschenken. Zierenberg ließ Spiegel und Bänder verteilen. Mit Tand wollte er einen Tauschhandel auslösen. Er präsentierte eine Säge und deutete gleichzeitig auf eine Jagdstrecke. An einem Handel waren die Wildbeuter aber nicht interessiert. Sie wollten das Werkzeug für umme.
Die Patagonier unterschieden sich von allen Indigenen, die Kammschneider in Lateinamerika je gesehen hatte. Sie zeigten keine Mangelerscheinungen. Sie strotzten. Kein Übermächtiger führte sie.
Sie trugen Lederstrümpfe. Ihre Hauptwaffe war die „Bola“. Zierenberg begehrte einen Beweis der Jagdgeschicklichkeit, man gehorchte gutmütig, als er zackig zum Wettbewerb rief. Kammschneider notierte: „Die Schleuder ist ein einfaches Ding. Zwei in Beuteln verwahrte Steine sind mit einem Riemen verbunden. Der Jäger nimmt einen Stein zur Hand und schwingt den anderen Stein am Riemen erst über dem Kopf. Dann schnellt er die Waffe im Ganzen nach einem Gegenstand.
Meine Araukaner trafen gut. Man sah keine Anstrengung oder besondere Konzentration. Fehlwürfe fanden wenig Beachtung. Der Spott fiel stets mild aus. Niemand wurde beschämt.
Kein Matrose vermochte auch nur einen Treffer mit der Schleuder zu erzielen. Die europäische Ungeschicklichkeit schrie zum Himmel. Sie erinnerte an entsprechende Bemerkungen von Jules-Sébastien-César Dumont d’Urville.“
Zierenberg schickte alle Matrosen zum Schiff zurück und nahm allein in der Gesellschaft des distinguierten Kammschneider den Weg zu dem, von Rauch angezeigten Lager. Die Araukaner schleppten die Gastgeschenke, namentlich Rauch- und Kautabak, Zwieback, Spiegel, Nützliches und Krempel, ferner Branntwein. Die Frauen empfingen den weißen Besuch ohne Lärm. Ihre Plagen standen Spalier vor ordentlich gesetzten Zelten und hielten Hunde dazu an, still zu staunen.
Zierenberg gestattete seine und Kammschneiders Bewirtung in der Unterkunft eines Stammesfürsten. Schon machte Kammschneider seine Beobachtungen. Offenbar bliebt die Arbeit den Frauen, die Männer leisteten keine Hilfe. Das hatte Kammschneider schon in anderen Kulturen und Naturvolksgemeinschaften beobachtet.
„Die patagonische Frau schminkt sich mit Ocker und Kohle. Sie nutzt Fett und Mark des Guanako zur Verbesserung ihrer Haut.“
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„Es ist keine Freude, diesen Leuten beim Essen zuzusehen. Sie schlingen halb und ganz rohes Fleisch mit unverstellter Gier.“
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„Die Patagonier zeigen keine Neigung, Krieg zu führen. Kommt es zum Streit, bietet jede Partei hundert Reiter auf, die nach dem ersten Ausfall den Rückzug antreten. Ein Toter und schon ist Frieden. Jeder Frieden wird mit einem Fest gefeiert.“
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„Stirbt ein Mann hebt ein schreckliches Geschrei an. Man tut den Leichnam in einen Mantel und tötet die Hunde und Pferde des Verstorbenen. Seinen Besitz verbrennt man auf dem Grab.“ Morgen mehr.