Das Wörter verstoffwechselnde Leben
Musenzeit: „Heute morgen habe ich ein wenig in deinen wattpatt-Versionen geschmökert, da kommen nochmal ganz andere erzählerische Qualitäten zum Vorschein als in den Kurzversionen auf story1. Ein feines Leseerleben ist das! Deine Figuren bekommen dort viel ‚Erzählfleisch‘ zugschanzt, das macht ihren Reiz aus. Gut, dass du Marianne aus den Strumpfbändern in der Storyline erlöst hast, Marianne hat da andere Vorlieben... sie möchte Hannes gerne auf einen Besuch zu ihrer Schwester mitnehmen, das wäre natürlich außerhalb der Burg und außerhalb Frankfurts, falls er sich davon mal zeitweise loslösen mag. Aber er scheint zögerlich. Ist ja auch ein recht behagliches Fleckchen dort, in dem er wohlig-souverän unterwegs ist und der sexy-hexy Strumpfbandtanz in so vielen Varianten lockt.
Marianne atmet gerne Meerluft. Ingas Schiff ankert zurzeit noch in Hamburg, sie bricht demnächst mit ihrem Mann zu einer Weltumseglung auf. Sie erhofft sich, dass Marianne währenddessen ab und zu um ein Auge auf ihr neu erworbenes Haus und das Grundstück werfen kann, während sie unterwegs sind. Es hat einen direkten Strandzugang und erinnert Marianne an ihr Zuhause...
Mariannes Familie ist durch australischen Minenbesitz väterlicherseits über die Generationen hinweg zu angenehmem Wohlstand gekommen. Die Glücksritter der Familie hatten vor Jahrzehnten den richtigen Riecher. Marianne wuchs bis zu ihrem 11. Lebensjahr sorgenlos auf, genoss den Luxus einer umfassenden Ausbildung und Freizeit in der Natur. Ihre Mutter kam als junge, bildschöne Abenteurerin mit ihren Liedern im Gepäck nach Australien, verliebte sich spontan in Land und Mariannes Vater - und wenige Monate später purzelte Inga schon ins Leben.“
Jamal: „Vielen Dank. Gerade wollte ich Marianne schreiben. Die Lücke zwischen Musenzeit und Marianne schließt sich im Erzählraum. Das ist vielleicht unfair, weil ich bestimmt nicht Hannes bin. Aber solche Überblendungen sind extrem reizvoll. Ich nehme alles auf, was du an Marianne-Biografie in dir findest, und freue mich sehr, dass du auf dem Traumpfad zwischen dem durchbluteten Leben und dem Wörter verstoffwechselnden Leben schon auf der anderen Seite angekommen bist. Im Erzählraum atmen, das ist mein Ideal.“