Don Pedros Inferiorität steht ihm nicht nur auf der Stirn geschrieben. Sie stand schon vor seiner Geburt in den Sternen. Kleinwuchs bezeugt sie. Später, wenn die Macht zu ihrem Bestand Verbrüderung verlangt, heißt es folgerichtig: „Wir finden schon eine Frau in deiner Größe“.
Das Epochennukleus der elisabethanischen Renaissance war die Zerschlagung der Armada. Sie beendete die spanische Vormachtstellung auf den Weltmeeren. Die maritime Suprematie ging über auf das Vereinigte Königreich. Britannia, rule the waves! Kein anderer Vorgang wirkte so stark auf die Zeit, in der Shakespeare lebte. Trotzdem ist an keiner Werkstelle direkt davon die Rede. Es sind Spiegelungen der Großwetterlagen eines Jahrhunderts, „die das Material eines Schriftstellers bilden“ (Heiner Müller). Auch „Viel Lärm um nichts“ schert Sieg & Niederlage über den Epochenkamm. Der dramatische Horizont glüht noch in der Hitze einer geschlagenen Schlacht, im Schlepp heimkehrender Sieger beugt sich ein gefangener Renegat. Don John (Juan) ist der Stiefbruder des triumphierenden Don Pedro. Seine Inferiorität steht ihm nicht nur auf der Stirn geschrieben. Sie stand schon vor seiner Geburt in den Sternen. Kleinwuchs bezeugt sie. Später, wenn die Macht zu ihrem Bestand Verbrüderung verlangt, heißt es folgerichtig: „Wir finden schon eine Frau in deiner Größe“.
„Viel Lärm um nichts“ verdreht Vermutungen über die Liebe mit einem Draht aus bösen Absichten. Zwei Paare variieren das Thema in Prozessen ihrer Annäherung. Claudio hält Hero für eine gute Partie, um dann dem Anschein des Gegenteils zu erliegen. Benedikt und Beatrice scheitern an den Erwartungen ihres Milieus. Bis dahin beweisen sie Schlagfertigkeit. Sie überbieten sich im Ablehnungseifer.