Siegfried Unseld legte sich einen Jaguar zu, um Max Frisch einzuholen, der nicht nur großbürgerlich auftrat, sondern so auch vorfuhr. Dann holte Hermann Burger im Ferrari Testarossa auf und erwies sich als uneinholbar auf seiner letzten Fahrt von Suhrkamp durch den Gotthardtunnel zu S. Fischer in Ffm-Sachsenhausen. Burger starb neunundachtzig mit sechsundvierzig. Zwei Jahre zuvor hatte er Mara und mich im TAT-Café getraut. Wir waren da dem Zauberer Burger begegnet, der einen Autor gleichen Namens vom Podium scheuchte und dessen Publikum kaperte. Er hatte seinen Zuständen eine Narrenkappe aufgesetzt und vermutete das Publikum im Nirwana beglückender Stumpfheit. Burger fand kein Ende an diesem Nachmittag. Er trickste mit einem Seil, das die Luft zu teilen schien, und fragte listig, ob ihm das jemand erklären könne. Er suchte Kontakt, wollte mit den Leuten reden und sie in allen Fächern überbieten. So kam er mit Mara ins Gespräch und verhob sich mathematisch. Mara bewies ihm seine Überheblichkeit mit einer kleinen Bemerkung. Da war fast nichts, am deutlichsten noch das Erstaunen, dass ein kluger Mann sich so entblößte, aber Burger wirkte wie erlöst von einem Zwang zur Kapriole. Mara und ich waren schon halb getrennt, das machte Burger umgehend rückgängig. Er erklärte uns zu Mann und Frau und beeidete die Verbindung mit einem Kunststück nur für uns.