Der Verlag Hentrich & Hentrich liefert wichtigen Debatten der Gegenwart Grundlagen.
#Lob
Lieber Herr Tuschick,
danke Ihnen vielmals für diesen tollen Beitrag.
Herzliche Grüße
Felix Schiller
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Der jüdisch-muslimische Dialog dient „der Prävention und dem Abbau von Antisemitismus“. Daniel Botmann, Dmitrij Belkin
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Wir freuen uns auf den fünften Band von „Schalom Aleikum“, dem Periodikum des „jüdisch-muslimischen Dialogs“. Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland Daniel Botmann und der Historiker Dmitrij Belkin erklären in einer Vorbemerkung, dass der „jüdisch-muslimische Dialog“ die ganze Gesellschaft betrifft.
Zentralrat der Juden in Deutschland (Hg.), „Schalom Aleikum Report. Was Deutschland über den jüdisch-muslimischen Dialog denkt“, Hentrich & Hentrich, 12,90 Euro
Aus der Ankündigung
Während seiner zweieinhalbjährigen Laufzeit sammelte das Dialogprojekt des Zentralrats der Juden in Deutschland „Schalom Aleikum“ Stimmen aus der deutschen Gesellschaft zum jüdisch-muslimischen Dialog. Jedes Jahr fanden, in Zusammenarbeit mit forsa. Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, bundesweite Online-Umfragen statt. Die Ergebnisse werden nun als Buch präsentiert. Es sind Zahlen und Statistiken, die nachdenklich stimmen – manche optimistisch, manche ambivalent, einige pessimistisch. Gleichzeitig sollen sie als essenzieller Impulsgeber für Politik und Gesellschaft fungieren.
„Ich hoffe, dass das Buch hilft, ein realitätstreues Bild von der deutschen Gesellschaft im Hier und Jetzt zu erhalten – in all seinen positiven, wie auch negativen Facetten. Meine Hoffnung ist auch, dass in Zukunft die Menschen offen, respektvoll und voller Neugierde miteinander umgehen und aufeinander zugehen.“ Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Der jüdisch-muslimische Dialog dient „der Prävention und dem Abbau von Antisemitismus“. Das betonen Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden, und Dmitrij Belkin, Projektleiter von „Schalom Aleikum“, in einer gemeinsamen Vorrede: „Wir erheben den Anspruch, einen gesellschaftlichen Kompass für ein Schlüsselerlebnis der deutschen Gegenwart zu schaffen.“
Bei einer älteren Gelegenheit ergab sich die schöne Formulierung:
Das Präventionspotential der Poesie
Dieser Chance widmet sich der Band „Mutige Entdecker bleiben“, der im Mainlabor zum Gegenstand verzweigter Erörterungen werden soll. Jannis Panagiotidis (Universität Osnabrück) bilanziert in einer akademischen Revue: Nach dem Zweiten Weltkrieg war die deutsche Gesellschaft bei weitem nicht so homogen wie die Herolde einer fatalen Neo-Romantik in ihrem falschen Vaterlandslied so gern singen. Panagiotidis erinnert an verschleppte osteuropäische Juden, für die es kein Zurück mehr gab, weil sie kein Zuhause mehr hatten.
„Es war mit den Familien der Überlebenden der deutschen Vernichtungspolitik zum Opfer gefallen.“
Dazu kamen osteuropäische Juden „auf der Flucht vor antisemitischer Gewalt (wie z.B. beim Pogrom von Kielce 1946).
Als Displaced Persons suchten sie Schutz in alliierten Refugien. Viele sahen ihre Zukunft in Israel. Der Staat kündigte sich bereits an. „Manche blieben aber in Deutschland.“ Es bildete sich „die erste kleine Nachkriegsgemeinschaft von Juden in Deutschland“.
Sie entstand auf dem schwankenden Grund einer in allen Gliederungen des Lebens aktiven Traumatisierung.
Der größte Triumph der Täter ist die Sprachlosigkeit ihrer Opfer
Man improvisierte „auf gepackten Koffern“. Zwischen Auspacken und Auswandern mehrten sich die Diversifikationen. „Rückkehrer aus Israel und anderen Zufluchtsländern“ erweiterten die Gemeinden und Muster im Prägestock der Diversität.
Juden im Land der Täter – „Der jüdische Staat und internationale jüdische Organisationen waren (davon) nicht begeistert.“
Es ist ein Verdienst der Publikation, diesen Dissens wenigstens mit einem Streiflicht zu erhellen.
Die Bundesregierung, so Panagiotidis, „versuchte manchmal, die Einreise und Niederlassung von Rückkehrern zu verhindern“.