Gestern startete das zweite African Book Festival in Berlin. Mit einem hochpolitischen Gastvortrag eröffnete der diesjährige Headliner und Gewinner des renommierten Man Booker Prize Ben Okri das viertägige Literaturereignis. Dabei sprach er sich für einen neuen Umgang mit Migration aus: „Humanity survived because of migration. To be human is to migrate. We are “homo migratus””. Dort, wo sich niemand bewege, gebe es auch keinen Ideenaustausch. Immigration sei lediglich der Spiegel, der zeige, welche Angst in uns stecke. „Only with freedom can this world be saved“, sagte er bevor das Publikum ihm mit Standing Ovations zustimmte.
Im historischen Babylon Kino in Mitte, vor vollbesetztem Saal, erörterte er im Anschluss gemeinsam mit TV Moderator und Literaturkritiker Denis Scheck (ARD) Fragen rund um das diesjährige Thema „Transitioning from Migration“.
Die beiden Schwergewichte des geschriebenen Wortes unterhielten sich unter anderem über Ben Okris neuesten Roman The Freedom Artist. Der Roman ist im Februar erschienen und hinterfragt durchdringend, wie mannigfaltig Freiheit in unserer heutigen Gesellschaft bedroht wird.
Das African Book Festival läuft noch bis zum Sonntag im Kino Babylon. Insgesamt nehmen 48 Autor*innen, davon 30 Frauen aus aller Welt daran teil. Zu sehen sind sie in 10 Podiumsdiskussionen, 23 Lesungen, einem Konzert und einem Poetry Abend.