Niemand war je glücklicher als ein Bushi (Samurai). Er fürchtete und erwartete nichts. Sein Gleichmut war ein Kunstwerk. Sein Handwerk trieb er auf die Spitze wenigstens einer Kunst. Idealerweise folgte er zwei Wegen: dem Schwert- und dem Schreibweg.
Im Kreis der Verwandten um 1964 in Mühlacker © Jamal Tuschick
“Adapt-Ability is your ability to deal with the strain of a stress force being applied to you. It is your flexibility of the physical shape, the flexibility of your mind, the flexibility of your emotions.” Sifu Sergio
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“We don’t have a flying kick in Wing Chun because it costs too much time, too much space, and too much energy.” Sifu Sergio
In der europäischen Wahrnehmung war Japan von der ersten Spekulation an mythisch. Es kursierte die Vorstellung von einem Goldland im Osten, lange bevor die Gier in Amerika zum Motor eines Genozids wurde. Man phantasierte die isolierte Insel zusammen mit einer Terra australis nondum cognita, die bis zu ihrer „Entdeckung“ als Gerücht existierte.
Japans Neigung zur hochmütigen Abschottung begegnet man früh.
Freiwillige Isolation ist eine japanische Spezialität. Der Abschluss vollzog sich in einer Serie außenpolitischer Affronts. Seit den 1580er Jahren schränkte das Tokugawa-Shōgunat die Verkehrsfreiheit der als Südbarbar:innen* geschmähten Portugies:innen* und Spanier:innen* ein. 1635 verloren alle Japaner:innen* ihre Reisefreiheit. Von 1639 bis 1853 blieb man unter sich und behielt die mittelalterlichen Standards bei.
1633 dichtete Tokugawa Iemitsu, dritter Shōgun seiner Dynastie, Japan ab. Das Shōgunat beschränkte den Kontakt zu Europäern auf Vertreter der „Verenigden Oostindischen Compagnie”, die als Expatriierte auf einer stinkenden, aus dem Meerbusen vor Nagasaki ragenden, mühsamer Landgewinnung abgetrotzten Erhebung namens Dejima konzentriert wurden. So kläglich und unhygienisch da alles war, es bot sich doch einer Monopolstellung, die erst von amerikanischer Kanonenbootpolitik 1853 gebrochen wurde, zur Nachsicht an. Dass die kleinen Niederlande Portugal ausstachen, verdankte sich vielen verdeckten Bemühungen und hatte jedenfalls auch diesen Grund: die Holländer:innen* missionierten nicht; anders als die katholischen Imperialist:innen*, die Japan „entdeckt” hatten und ihr Programm nach Schema F betrieben. - Und auch wieder nicht. Die besonderen kulturellen Formate Japans wurde von allen Reisenden geschildert. Im Gegenzug studierten Japaner:innen* europäische Vorsprünge (nach der Abschottung im Rahmen der Hollandkunde-Rangaku).
Bald mehr.